FördermethodenSchwerpunkte der Praxis
Systemische Arbeit und Familienberatung
Ein Mensch entwickelt sich immer im Zusammenhang mit seiner Umgebung. Die systemische Sichtweise ist ein therapeutischer Ansatz, der das gesamte Beziehungsgefüge betrachtet. Auffälliges Verhalten oder Symptome eines Familienmitglieds können auf Konflikte im Familiensystem hinweisen.
Die systemische Arbeit hilft, diese Konflikte aufzudecken und Lösungen zu finden, indem vorhandene Ressourcen genutzt werden, um den Handlungsspielraum aller Beteiligten zu erweitern.
Dieser Ansatz ist besonders wichtig in Familien, in denen Kinder "trianguliert" werden – das heißt, Eltern tragen ihre Konflikte über das Kind aus, anstatt sie direkt zu lösen. Dies tritt häufig in Trennungsphasen oder in Familien mit Zwangsehen auf, was zu Verhaltens- und Lernstörungen bei den Kindern führen kann. Systemische Methoden helfen, die Ursachen dieser Störungen zu erkennen und geeignete Hilfsangebote für die Eltern zu entwickeln.
Sensorische Integrationsförderung
Die Weiterbildung in sensorischer Integration (SI) in Theorie und Praxis verbessert die Grundlage der SI-Förderung in unserer Praxis. Diese Methode beschäftigt sich mit der Wahrnehmung und Verarbeitung von Sinnesreizen, um angemessene Handlungen zu fördern. Eine Dysbalance in der sensorischen Integration kann sich bei Kindern in Bewegungsauffälligkeiten, Problemen in der Grob- und Feinmotorik, Spielverhalten, Lernverzögerungen und sozialer Kompetenz äußern.
Wir verfügen über das Fachwissen, Störungsbilder mithilfe spezieller SI-Diagnostik zu identifizieren und passende Förderansätze zu entwickeln. Durch gezielte Fördermethoden und Therapiemittel regulieren wir Wahrnehmungsdysbalancen, sodass angepasste Reaktionen möglich werden. Unser Ziel ist es, bei Säuglingen und Kleinkindern frühzeitig Störungen entgegenzuwirken und eine positive Entwicklung zu unterstützen.


Arbeit im Autismus-Spektrum-Bereich
Durch intensive Kooperationen mit Förderschulen für geistige Entwicklung, Autismus-Zentren, insbesondere mit dem ATZ-Köln, ist ein weiterer Schwerpunkt in der Arbeit im Autismus-Spektrum-Bereich entstanden. Die verschiedenen Weiterbildungen in diesem Bereich erweitern die Basis der heilpädagogischen Arbeit in meiner Praxis. Eine intensive Vernetzung ist über gemeinsame Förderansätze und -möglichkeiten entstanden.
Das Fachwissen über die verschiedenen Formen der tiefgreifenden Entwicklungsstörungen und deren Fördermethoden befähigen uns, individuelle Förderkonzepte für Betroffene und ihre Familien auszuarbeiten. Schwerpunkte sind hier die Interventionen bei Asberger-Syndrom, Strukturierungs-hilfen nach dem TEACCH-, META_COM und PECS Ansatz, Erweiterung der lebenspraktischen Fähigkeiten und die verhaltenstherapeutische Förderung zum Beispiel durch ABA (Applied Behavior Analysis) und VB (Verbal Behavior).
Psychomotorische Förderung
Psychomotorische Förderung ist ein pädagogisch-therapeutischer Ansatz, der die enge Verbindung zwischen psychischen Prozessen und motorischen Fähigkeiten betont. Sie basiert auf der Annahme, dass Bewegung und Wahrnehmung einen entscheidenden Einfluss auf die emotionale, soziale und kognitive Entwicklung eines Menschen haben. Ziel der psychomotorischen Förderung ist es, Kinder und Erwachsene durch Bewegungsangebote in ihrer gesamten Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen.
Die Förderung erfolgt meist durch spielerische und kreative Bewegungsaktivitäten, die sowohl die Körperwahrnehmung als auch die sozialen Interaktionen stärken. Dabei wird auf die individuellen Fähigkeiten und Bedürfnisse der Teilnehmenden eingegangen, um Selbstvertrauen, Koordination, Geschicklichkeit und die Fähigkeit, sich auszudrücken, zu verbessern. Die Methode wird häufig in der Arbeit mit Kindern, aber auch bei Menschen mit besonderen Förderbedarfen eingesetzt.
Krisenintervention und Hilfen bei Trauer
Trauerberatung und -begleitung sind nicht nur bei Verlusten durch den Tod wichtig. Die Phasen der Trauer können auch durch Verluste in sozialen Beziehungen, familiären Rollen, beruflichem Status, Einkommen und Lebenszielen ausgelöst werden.
Ein Verständnis für Trauerverläufe hilft, innere Prozesse und äußere Symptome zu erkennen, sodass wir in der heilpädagogischen Förderung gezielt auf individuelle Trauergeschichten eingehen können. Trauer ist keine Krankheit, sondern eine normale Reaktion auf Verluste, die als Lebenskrise bewältigt werden muss, um gesund daraus hervorzugehen.
Laut Freud ist "Trauerarbeit" ein langsamer und schmerzhafter Heilungsprozess. Trauer verursacht Stress und macht anfälliger für Krankheiten, besonders in einem unzureichenden sozialen Netzwerk. Ohne Unterstützung sind Betroffene auf Berater und Therapeuten angewiesen.
Unser Beratungsangebot zielt darauf ab, physischen, psychischen und sozialen Schäden entgegenzuwirken, indem wir eigene Ressourcen und Unterstützung aus dem sozialen Umfeld aktivieren. Besonders Kinder, die an einem Mangel an Zuwendung leiden, profitieren davon. Ursachen können sein:
ein nicht erreichbarer Elternteil
depressive Eltern
Eltern, die nur mit eigenen Problemen beschäftigt sind
fehlende Bindung
falsche Vorbilder in den Medien.
Diese Erfahrungen führen oft zu Trauer, Wut und Verzweiflung, und Kinder können Schwierigkeiten mit Empathie entwickeln. Eltern von Kindern mit Entwicklungsstörungen und Autismus zeigen häufig heftige Trauerreaktionen. Diese Familien sind oft isoliert und auf sich allein gestellt, was zu Überforderung und Resignation führt. Neben der heilpädagogischen Förderung benötigen die Eltern Unterstützung, um das Störungsbild ihres Kindes zu verstehen und es anzunehmen.
Netzwerkarbeit
Das Team der "Praxis für Heilpädagogik Nicole Küpper-Wabnitz" arbeitet vernetzt mit verschiedenen Fachrichtungen aus den Bereichen Psychiatrie, Psychotherapie für Erwachsene, für Kinder und Jugendliche, Ergotherapie, Sprachtherapie und Heilpädagogik.
Es werden Fallsupervisionen durchgeführt, die für eine erfolgreiche Förderung unerlässlich sind. Intensive Kooperationen erfolgen mit Kindertageseinrichtungen, Schulen, flexiblen Familienhilfen und den zuständigen Ämtern der Städte.
